
Warum Alleinarbeit besondere Schutzmaßnahmen erfordert
In vielen Berufsfeldern arbeiten Menschen regelmäßig allein – etwa in der Instandhaltung, im Schichtbetrieb, bei Kontrollgängen oder im mobilen Pflegedienst. Dabei entstehen besondere Risiken: Bei einem Unfall oder medizinischen Notfall kann schnelle Hilfe zur Herausforderung werden, wenn niemand in unmittelbarer Nähe ist. Totmannsysteme wurden entwickelt, um genau in solchen Situationen automatisiert zu reagieren.
Funktionsweise moderner Totmannmelder
Ein Totmannmelder überwacht, ob sich eine Person über einen bestimmten Zeitraum hinweg bewegt oder regelmäßig manuell Rückmeldung gibt. Erfolgt keine Reaktion, wird automatisch ein Alarm ausgelöst. Viele Lösungen nutzen dabei die Sensorik von Smartphones oder tragbaren Geräten, die Stürze erkennen oder Bewegungslosigkeit registrieren. Zusätzlich können sogenannte Check-in-Zeiten festgelegt werden, in denen die arbeitende Person aktiv bestätigen muss, dass alles in Ordnung ist.
Alarmierung, Lokalisierung und Eskalation
Wird ein Alarm ausgelöst, erfolgt meist eine Benachrichtigung an definierte Ansprechpartner, Sicherheitsdienste oder eine Leitstelle – häufig ergänzt durch die GPS-Position. Manche Systeme bieten zudem Eskalationsmechanismen, falls die erste benachrichtigte Person nicht reagiert. Damit wird sichergestellt, dass auch in kritischen Situationen niemand übersehen wird.
Arbeitsschutzrechtlicher Rahmen und organisatorische Bedeutung
Die DGUV Regel 112-139 sowie andere Arbeitsschutzvorschriften definieren klare Anforderungen an Alleinarbeit in gefährlichen Bereichen. Totmannmelder sind dabei eine Möglichkeit, technische Schutzmaßnahmen umzusetzen. Unternehmen, die diese Technologie einsetzen, setzen nicht nur gesetzliche Vorgaben um, sondern tragen aktiv zur Prävention und zum Schutz ihrer Beschäftigten bei.